Änderungen im deutschen Unterhaltsrecht
Das Jahr 2024 bringt einige bedeutende Änderungen im deutschen Unterhaltsrecht mit sich. Diese Neuerungen haben Auswirkungen auf Unterhaltszahlungen in verschiedenen Situationen, sei es bei Trennung und Scheidung oder bei der Unterstützung von Kindern. In diesem Artikel werden wir einen Überblick über die wichtigsten Änderungen geben und erläutern, was sie für Betroffene bedeuten.
1. Unterhaltszahlungen bei Trennung und Scheidung:
Ab 2024 werden die Berechnungsgrundlagen für Unterhaltszahlungen bei Trennung und Scheidung angepasst. Eine der wesentlichen Änderungen betrifft das sogenannte „neue Unterhaltsrecht“. Es basiert auf dem Prinzip der Eigenverantwortung und zielt darauf ab, die finanzielle Unabhängigkeit beider Partner zu fördern. Die Dauer des Unterhaltsanspruchs kann sich daher verkürzen, insbesondere wenn der unterhaltsberechtigte Partner in der Lage ist, seinen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen.
2. Kindesunterhalt:
Auch im Bereich des Kindesunterhalts ergeben sich ab 2024 einige Neuerungen. Die Berechnung des Kindesunterhalts orientiert sich künftig stärker an den individuellen Bedürfnissen des Kindes und den finanziellen Möglichkeiten beider Elternteile. Dabei wird insbesondere das Einkommen beider Elternteile berücksichtigt. Dies kann dazu führen, dass sich die Höhe des Kindesunterhalts ändert.
3. Anpassung der Düsseldorfer Tabelle:
Die Unterhaltsleitlinien des OLG Brandenburg, die als Richtlinie für die Festsetzung von Unterhaltszahlungen dient, wird regelmäßig angepasst. Ab 2024 wird es auch hier einige Änderungen geben. Die Tabelle berücksichtigt unter anderem das Einkommen des Unterhaltspflichtigen und das Alter des Kindes. Es ist wichtig, die aktuell gültige Version der Leitlinien zu verwenden, um die korrekten Unterhaltszahlungen zu ermitteln.
4. Veränderte Regelungen bei Unterhaltsrückständen:
Eine weitere wichtige Änderung betrifft die Regelungen bei Unterhaltsrückständen. Ab 2024 wird es schwieriger sein, rückständigen Unterhalt nachträglich geltend zu machen. Es wird empfohlen, regelmäßige Zahlungen pünktlich zu fordern, um rechtliche Schwierigkeiten zu vermeiden.
Fazit:
Die Änderungen im Unterhaltsrecht ab 2024 haben das Ziel, die finanzielle Eigenständigkeit der Beteiligten zu fördern und eine gerechtere Berechnung von Unterhaltszahlungen sicherzustellen. Es ist wichtig, sich über die neuen Regelungen und deren Auswirkungen zu informieren. Bei Fragen oder Unsicherheiten ist es ratsam, einen Experten zu konsultieren und eine individuelle Beratung zu erhalten.
Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel nur einen Überblick über die Änderungen im Unterhaltsrecht ab 2024 bietet und keine rechtliche Beratung darstellt.
Gern stehe ich Ihnen zur Seite, um gemeinsam mit Ihnen alle Möglichkeiten abzuwägen und Sie in allen rechtlichen Belangen, rund um das Familienrecht, anwaltlich zu beraten.
Rechtsanwalt Matthias Barke
Kanzlei Barke in Bernau bei Berlin,
Mitglied des Oderländischen Anwaltvereins
www.kanzlei-barke.de
Tel.: 03338 / 907480
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